13 Sep Videografieren
Meistens ist das, was ich aufnehmen will, schon Geschichte, wenn die Kamera auf dem Stativ montiert ist. Solange haelt keine Herde von Kameliden still, die ploetzlich ums Eck gebogen kommt. Ganz zu schweigen von den Vicunas, die schon zu Inkazeiten so selten waren, dass sie nur von den Adeligen gejagt werden durften. Jede Aufnahme aus der Hand aber ist trotz Stabilisator, der auch die Bildqualitaet beeintraechtigt, kaum zu verwenden. Aber es sind ja genau diese nicht voraussehbaren Ereignisse Motive, die einen Reisebericht lebendig machen. Landschaftsaufnahmen sind auf Dauer zu statisch. Da kann ich gleich fotografieren. Um Menschen zu filmen, hole ich mir immer die Erlaubnis ein, auch wenn die Aufnahmen dann gestellt erscheinen. Leider sind sie dann vom Wind so verrauscht, wie die von der 97 jaehrigen Indiofrau, die mit German Ketschua sprach. So schnell ist kein Mikrofon angschlossen. Aber ich weiss, dass es diese Gelegenheiten nicht oft gibt. Vor allem dann nicht, wenn man kein Ketschua kann. Um ueber Stunden Standby zu bleiben, reicht die Batterie nicht. Ausserdem ist es furchtbar kalt, obwohl die Sonne so unbarmherzig herunter brennt , dass auf dem Monitor wegen der Spiegelung und des harten Lichts kaum etwas zu sehen ist, und ich mit den Handschuhen kaum die kleinen Knoepfe fuer Feineinstellungen bedienen kann. Dafuer gibt es die Automatik und die Hoffnung, dass die Farben und die Kontraste stimmen.
Ohne einen Assistenten ist ein Autorenfilm, in welchem du selbst vorkommst und einen Kommentar vor Ort sprichst, kaum moeglich. So bleibt als einzige Loesung unter diesen schwierigen Bedingungen das beste aus den Gegebenheiten zu machen. Ich werde sehen, ob es gut genug ist.
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