24 Feb Wegkreuze und Votivtafeln
Neben klassischen Wegkreuzen wie dem Abgebildeten, das ich auf dem Weg zum Hausberg der Bregenzer, dem Pfänder, gefunden habe, gibt es auch Votivtafeln, die mit naiver Malerei eine Nahtoderfahrung darstellen und kurzen Texten, die auf Errettung in höchster Not meistens durch Gelübde hinweisen.
Den mit Abstand bemerkenswertesten Bildstock, einem Hybrid aus Votivtafel und Wegkreuz, fand ich beim Aufstieg zum Pfänder auf der Höhe der Fluh. Dem Text und der beigefügten Darstellung entnehme ich, dass am 25. 10. 1985 der Eisenegger Plazidus durch einen Traktorunfall auf abschüssigem Gelände ums Leben gekommen ist. Ihm sind diese Zeilen gewidmet, wie aus dem von seinen Freunden gestifteten und unerwartet lustigen Bildstock hervorgeht, den man in Österreich, aber auch Bayern Marterl/Marter, Materle oder Materla nennt.
Hier stürzte ab ganz voll im Schuss
der Eisenegger Plazidus
er war bei seinem Tod noch ledig
o Herr sei seiner Seele gnädig.
Da soll noch einer sagen, die Vorarlberger verstünden keinen Spaß.
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Beda Widmer
Posted at 17:08h, 25 FebruarSehr schöne Zusammenstellung einiger origineller Votivtafeln. Das Marterl von Eisenegger Plazidus (Cousin meiner Mutter) wird hoffentlich bald wieder angebracht. Es erinnert an die skurill-homorigen Grabinschriften, die ein Kramsacher Schmied gesammelt hat (z:B.: Hier ruht der Lehrer Krug, der Kinder, Weib und Orgel schlug).