28 Sep Warum Collagen
Da ich Ende November eine Ausstellung meiner Collagen plane, wird es Zeit, dass ich mir dazu Gedanken mache. Gedanken zu Collagen im allgemeinen und zu meinen im besonderen.
Collagieren wird metaphorisch oft als Malen mit Papier und Schere beschrieben. Die Collage aber ist eine eigenständige Ausdrucksform. Die Grenzen sind nur dann fließend, wenn Pinsel und Farbe als mixed-Media-Verfahren dazu kommen. Auch sollte zwischen analoger und digitaler Collage, die mit Bildbearbeitungssoftware entsteht, unterschieden werden. Ganz zu schweigen von den vielen Techniken, die bei der Collage zur Anwendung kommen können und von Decoupage und Decollage bis hin zu der Art reichen, wie mit dem Papier umgegangen wird: schneiden, reißen, zerknüllen, überkleben, übermalen, vernähen. Dabei kann hemmungslos experimentiert werden. Auch wenn dabei einzigartige Bildwelten entstehen, es gibt Kritiker, die behaupten, dass Collagisten nur deshalb auf Papier und Schere ausweichen, weil sie nicht malen können und die vorhandene Bildwelt in den Printmedien nutzen, um ihre mangelnden Fähigkeiten zu verbergen, eine solche selbst hervorzubringen. Ob solche Banausen mit einem Verweis auf George Braque, Pablo Picasso oder Hanna Höcht eines Besseren belehrt werden können, bezweifle ich. Trotzdem will ich die Kritik ernst nehmen und auch mit meinen Collagen den Beweis führen, dass sie mit der Malerei etwa in Bezug auf Farbharmonie, Bildaufbau bzw. Komposition zwar Einiges gemeinsam haben, dort sich aber von ihr absetzen, wenn zB. Verborgenes oder Abgeklebtes zum Vorschein kommt, die Anmutung von Dreidimensionalität entsteht, Typografisches ins Spiel kommt, wobei immer der Zufall Regie führt.
Fortsetzung folgt
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