Über den LLogarapass

Der Fahrer des Minibusses, ein griechisch-stämmiger und sehr schweigsamer Mann, lässt über sein Handy bei jemandem, der Englisch spricht, nachfragen, ob ich den ausverhandelten Preis auch richtig verstanden hätte. Er muss schon einmal schlechte Erfahrungen mit Touristen gemacht haben. Jedenfalls ist er entspannter, nachdem ihm bestätigt worden war, dass alles seine Richtigkeit hat.

Oft nämlich kommt es zu Missverständnissen, da die Preise in Albanien nach der Währungsreform in den 60igern auch heute noch eher häufiger mündlich in „alten Lek“, also in Tausendern angegeben werden.

Wir fahren auf einer gut ausgebauten Straße die Serpentinen hoch und wundern uns über den üppigen, mediterranen Baumbestand. Nicht umsonst ist diese menschenleere Gegend mit ihren Kiefern, Eschen und hohen Tannen zum Nationalpark umgewidmet worden, in dem Wölfe, Füchse und Gänsegeier hausen. Auch Höhlen mit Felsbildern soll es hier geben.

Auf Passhöhe (1040 m) machen wir eine kurze Rast und werfen einen Blick auf die albanische Riviera, die uns mit ihren noch sauberen Stränden lockt. Angeblich kann man von hier aus bis nach Korfu schauen. Vom – Mali i Çikes –  sollen sich, das entnehme ich dem Reiseführer, einer alten Sage gemäß Mädchen eines in der Nähe liegenden Dorfes hinunter gestürzt haben, um von den osmanischen Angreifern nicht entführt zu werden.

Auf der anderen Seit ist der Klimascheide wegen der Berg völlig kahl. Wieder auf Meereshöhe sehen wir von Weitem die Festung Porto Palermo. Sein Erbauer, Ali Pascha von Tepelena, beherrschte in den Anfängen des 19. Jahrhunderts ganz Südalbanien, Epirus, Thessalien und das südwestliche Makedonien, sympathisierte mit der griechischen Unabhängigkeitsbewegung, und fiel – nachdem er der hohen Pforte seine Lehenstreue aufgekündigt hatte -, einem Mordanschlag zum Opfer. Bis Butrint hinunter ließ er das von ihm beherrschte Land mit Befestigungsanlagen sichern.

Leider hat der Fahrer nur das Ziel Saranda vor Augen, dem er mit atemberaubender Geschwindigkeit entgegen rast.

Dhermi und Himara sind beliebte Ferienorte an der albanischen Adria. In Himara endlich machen wir kurz Halt und gönnen uns mit Blick auf das rege Treiben am Strand einen Macchiato, den wir auch als griechischen oder türkischen Cafe kennen.

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Überall an der albanischen Adria können wir von der Küstenstraße aus versteckte Buchten und kleine Strände mit wundervollen Sandstränden ausmachen, diese können aber nicht, oder nur sehr umständlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden.

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