Georg Danzer Haus: Eine Alternative zu Traiskirchen

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IMG_0153Nach etlichen Besuchen im Georg Danzer Haus im 19. Wiener Gemeindebezirk entstand in Gesprächen mit den dort in familiärer Atmosphäre untergebrachten kriegsflüchtigen Jugendlichen, der Initiatorin, Marianne Engelmann, und dem pädagogischen Leiter, Christoph Neubacher-Kefer, diese Semireportage, Die Fluchtgründe und die menschenunwürdigen  Bedingungen, die die Jugendlichen auf ihrer oft monatelangen Flucht vorgefunden haben, kommen ebenso zur Sprache wie die Bemühungen ihrer Betreuer, sie ihre traumatischen Erfahrungen vergessen zu lassen.
Noch warten 12oo unbegleitete Jugendliche in Traiskirchen auf altersgerechte Unterbringung und Versorgung. Wo der Staat versagt, versuchen private Initiativen die immer größer werdenden Lücken zu schließen.

Zur Erinnerung: Nach Volksaufstand 1956/57 hat Österreich 180.000 Ungarn aufgenommen.

Nach Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die damalige Tschechoslowakei brachten sich im Jahr 1968 162.000 Tschechen und Slowaken durch Flucht nach Österreich in Sicherheit.

1972 nahm Österreich aufgrund international vereinbarter Quoten erstmals nicht-europäische Flüchtlinge vorübergehend auf, die aus Krisengebieten stammten: 1500 asiatisch-stämmige Ugander, danach Chinesen aus Kuba, Vietnamesen, Kambodschaner und Kurden aus dem Iran sowie Chilenen und Argentinier nach dem Putsch 1973.

1980/81 setzte die nächste große Fluchtbewegung aus Osteuropa ein: Als in Polen das Kriegsrecht ausgerufen wurde, kamen 33.000 Flüchtlinge nach Österreich.

warnungDie kriegerischen Auseinandersetzungen nach dem Zerfall Jugoslawiens trieben viele Menschen in die Flucht. Um den Jahreswechsel 1991/92 kamen rund 90.000 – die umfangreichste und aufwändigste Aufnahmeaktion in der langen Geschichte des Asyllandes Österreich.

Als im Frühjahr 1999 die Vertreibung der Kosovo-Albaner eskalierte, nahm Österreich  mehr als 5000 Menschen auf.

Und jetzt wird in ganz Europa darüber gestritten, wohin 60 000 Flüchtlinge verteilt werden sollen? Da stimmt doch etwas nicht. Das ist geradezu absurd und eine Bankrotterklärung der europäischen Flüchtlingspolitik..

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