16 Jan Christian's bucket list
Habe Christian Stauderer alias Paddington in seinem Hymer Wohnmobil auf Fiat Ducato, Baujahr 1990, interviewt. Er war Fernmeldebaumonteur bei der Telecom, kam nach Auflassung in eine Arbeitsstiftung, lernte Tontechniker und verdingt sich seither als Kraftfahrer, um sich seinen Lebenstraum, Berufsmusiker zu werden, erfüllen zu können. Christian hat vor 4 Jahren seine Wohnung aufgegeben und wohnt seither auf 11 qm und vier Rädern. Er hat sich eine Solaranlage installiert und ist auch im Winter stromautark. Wie, das erzählt er im Interview. Stolz zeigt er mir sein Tonstudio, das er in die Sitzecke eingebaut hat: “Vorne habe ich das Lenkrad und die Straße, und wenn ich den Sitz umdrehe, meine Musikanlage.” Auch auf dem Armaturenbrett liegt ein Gitarrenkeyboard. Er meint es ernst. Freimütig erzählt er mir, dass er anfänglich für einen Spinner und Träumer gehalten worden sei. Mittlerweile aber erfahre er sowohl durch sein Leben auf 4 Rädern als auch durch seine Auftritte als Musiker die Anerkennung, die ihm lange versagt geblieben war.
Seine Songs sind Manifeste seiner Überzeugung und verraten schon im Titel, worum es ihm im Leben geht: In “About me” meint er fast trotzig, dass ihn die Urteile anderer nicht interessieren, nicht nur, was seinen Wunsch angeht, Berufsmusiker zu werden; und in “Bucket List”, einer in Amerika beinahe als Sport betriebenen To-do-List before you “kick the bucket” (auf gut wienerisch “den Löffel abgibst”) mahnt er die HörerInnen, nichts im Leben unversucht zu lassen, um es nicht einmal bereuen zu müssen.
Bevor ich aber weiter aushole und ihn zitiere, will ich ihn lieber selbst zu Wort kommen lassen.
Hier geht’s zur Radiosendung.
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Helmut Hostnig
Posted at 19:53h, 16 JanuarDanke für Kommentar.
Manfred Voita
Posted at 19:48h, 16 JanuarChristian Stauderer ist auf seine Art ein durchaus beeindruckender Mensch. Du hast das sehr feinfühlig herausgearbeitet. Wir erleben einen Menschen, der sich ein Ziel setzt und bereit ist, dafür viel zu geben, der vielleicht das Scheitern akzeptieren kann, seinen Traum aber leben will. Je länger ich ihn hörte, desto leichter war es für mich, ihn so zu akzeptieren.