08 Jan Verpasste Chancen
Interview mit Leo Gabriel
Vor einigen Jahren noch färbte sich die Landkarte Lateinamerikas rot ein. Mittlerweile sind einige Linksregierungen abgewählt, Venezuela steht kurz vor dem Bankrott, die Staaten Zentralamerikas El Salvador, Guatemala und Honduras werden von Drogenbanden kontrolliert und haben die höchsten Mordraten der Welt … Was sind die Gründe für die Krise der linken und Mitte-links-Regierungen? Besteht Hoffnung, dass deren Entwicklungsmodelle noch Massen mobilisieren können? Die hauchdünne Ablehnung des Friedensabkommens in Kolumbien hat die Zivilgesellschaft auf die Straße gebracht. Wie wird es mit Kuba nach der Öffnung weiter gehen? Wird sich das Zeitfenster schließen, das mit Obama für Kuba aufgemacht wurde? Alle diese Fragen werden in dem mit Leo Gabriel geführten Interview, der seit Jahrzehnten ein profunder Kenner der lateinamerikanischen Szene ist, angeschnitten.
Um auch über Positives zu berichten: Reportage des Guardian über einen vergessenen Helden aus der Zeit der Pinochet-Diktatur in Chile:
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Manfred Voita
Posted at 11:28h, 09 JanuarGuter Einblick in die politische Situation der Linken in den lateinamerikanischen Staaten. Eigentlich läuft es so ab, wie es zu erwarten war. Der wohlhabende Teil der Gesellschaft stellt sich quer, Regierungen, die eher nicht im Verdacht stehen, sozialistische Ziele zu verfolgen, unterstützen diesen Widerstand. Die Medien, die sich wohl auch dort in den Händen weniger Eigentümer befinden, rufen die permanente Staatskrise aus und dann kommt auch noch die weit verbreitete menschliche Neigung hinzu, Macht und Geld anzuhäufen, wenn man die Chance bekommt. Irgendwann ist die Bevölkerung reif für den Wechsel, es kommen gern auch einem rechte Militärdiktaturen oder ultrakonservative Politiker, die das Heil und den Wohlstand versprechen. Diese Versprechen können und sollen nicht eingehalten werden, die Linke wird wieder stärker… ich schaue dem offenbar schon zu lange zu, um noch Hoffnung auf wirkliche Veränderung zu haben.