17 Nov Instandsetzung historische Kupferdächer
Wolfgang Huber ist Flaschner. So heißen die Spengler in Deutschland. Die Flaschnerei Huber, die 1830 gegründet wurde, hat sich auf die Instandsetzung von historischen Blechdächern spezialisiert und sich nicht nur in der Region, sondern auch über die nationalen Grenzen hinaus einen Namen gemacht. Seine Welt sind die Dächer und Fassaden historischer und moderner Bauwerke.
Wer seine Werkstatt betritt und sich umsieht, ahnt, mit welcher Leidenschaft Wolfgang Huber seinen Beruf ausübt und wie gut er es versteht, eine Brücke zwischen Tradition und Moderne zu schlagen. Die Außenhaut des Gebäudes besteht aus einem schuppenartigen Geflecht aus Titanzink und Messing. Es beherbergt eine museal wirkende Werkstatt und zwei beeindruckende Schauräume.
Die Werkstatt erlaubt eine Zeitreise und zeigt mit seinen Werkzeugen die Entwicklung, die dieses Handwerk genommen hat. Mich hat die Unzahl von Scheren, Hämmern und Zangen fasziniert. Jedes Werkzeug dient einer anderen Verarbeitung von Blech und hat einen eigenen Namen.
Wolfgang Huber ist nicht nur Flaschner, sondern Sammler bildender Kunst aus der Region. Derzeit und bis Mitte Dezember 2021 allerdings findet dort eine Ausstellung der Schmuckkünstlerin Susanne Hammer „Schmuck aus drei Jahrzehnten“ statt.
Diese Ausstellung, die noch bis Mitte Dezember zu sehen sein wird, verdient einen weiteren Blogeintrag.
Nach einem Interview mit Wolfgang Huber hatte ich die seltene Gelegenheit, auch seinen Vater mit meinen Fragen zu löchern und seine Antworten mit denen seines Sohnes zu verschränken. Erich Huber ist 83 und arbeitet noch immer. Auch auf dem Gerüst? Ja, auch dort. Pension? Er lacht: Mit irgendwas muss man sich ja beschäftigen, oder?
Schon als Kind in den Betrieb hineingewachsen, gehört es zu seinem Selbstverständnis, diesen Beruf solange auszuüben, wie es seine körperliche Verfasstheit erlaubt. Beneidenswert.
Was für ein vielseitiger und spannender Beruf das ist, wurde mir schon bei einer Tagung in der Kartause Mauerbach klar, zu der das Bundesdenkmalamt auch Wolfgang Huber als Gastredner eingeladen hat.
Aber hört selbst.
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