20 Mai Grabsteininschriften
das ich auf Steinen fand zu lesen?
Ein Jede(r) will unsterblich sein…
Was sind wir Menschen doch vermessen…
Der Inschrift Wunsch nur
überlebt den Stein…
Wir sind viel früher schon gewesen.
Was heut ein Friedhof,
war ein Eichenhain –
vor vier mal hundert Jahren
war’s ein Garten mit Fasanen,
Jagdgrund für Edelleut und andere,
die hochgeboren waren.
Auch sie heut namenlos
und doch wohl unsre Ahnen, die
sind, wie eine andre Schrift
auf andren Steinen unterstellt,
und unser Hoffen, unser Bangen
für uns danach, – die Nach- und Nachwelt
kindlich tröstend unterhält.
Ein Hase flieht grad querfeldein,
als wollte ich ihn jagen…
Für ihn ist das kein Urnenhain,
wo man zu Grab getragen.
Vielleicht ist’s eine arme Seele,
die kurze Zeit Gestalt annahm
und Brücke sein will
zwischen nicht mehr und noch nicht?
Ich weiß es nicht. Ich kann‘s nicht sagen.
Ich weiß nicht, was es sollte …
Vielleicht das fleischgeword’ne Wörtchen
das eine Inschrift Lügen strafen wollte
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Anonymous
Posted at 14:15h, 30 MaiIch lese deine Texte gern.
Gruß von
Gerhard