Geh Fall Sucht

Anaphora

Zu Berge standen seine Haare. Abhandenkamen ihm die Jahre. Wollen wir nun mit ihm bangen, denn so hat es angefangen. Mitgehangen, mitgefangen fing das Bangen an mit ihm zu gehen. Bis zum Bahnhof ging es mit, ist mitgegangen, dann aber ließ ihn es am Bahnsteig stehen. Ließ ihn hängen, wie ein Bild hängt an der Wand oder aufhängt einen Mantel; ließ ihn einfach gehen;

Mit einer Hand hielt er den Hut, mit dem war er durchs Land gekommen, und mit der andern band er eine schwarze Schleife um den rechten Ärmel, denn er wollte, dass die Trauer alle sähen.  Ganz verschwommen sah er seine Stadt im letzten Abendrot versinken und man sah ihn mit der Linken ihr zum endlos wiederholten Abschied winken.

Herbeigezogen mit den Haaren, dieser Satz und der vorausging, und auch alle, die ihm folgten, denn sie lügen, sind gelogen, denn sie können auch in Jahren nicht zu einem Ziel gelangen. Die Haare wie die Sätze sind ihm ausgegangen. Keines konnte so ihm mehr zu Berge stehen und kein Wort, kein Satz war mehr verständlich. Niemand konnte ihn verstehen.

Ja, so hat es angefangen. Ohne Bangen fing das Ende an mit ihm zu gehen. Wohin das führt? Wir werden sehen. 

Gedankenlese

Während ich schreibe, lese ich meine Gedanken und schreibe, was ich gedacht habe.
Während ich lese, denke ich darüber nach, was ich geschrieben habe.
Während ich darüber nachdenke, was ich geschrieben habe, lese ich deine Gedanken, die du dir machst, wenn du liest, was ich geschrieben habe.
Wenn du, was ich schreibe, nicht liest, müsste ich mir über deine Gedanken keine Gedanken machen.
Also mach dir, bitte, keine Gedanken, wenn ich nichts schreibe. Alles nur Wörter. Auch nichts ist eines, obwohl es gar nicht sein dürfte, gar nicht nicht sein kann. Sonst könntest du es weder lesen, noch schreiben, noch überhaupt denken. Wer aber kann schon nichts denken? Also denk dir nichts. Versuch es und denk dir nichts dabei.

Denken ist neurobiologsich ein elektromechanischer Vorgang/ Jaroslav gwonter bibeck

Geh fall sucht

Es gibt 4 Fälle. Ein Fall wird wohl darunter sein. Ein Einfall zum Beispiel. Ich bin so ein Fall zum Beispiel. Es gibt aber auch unmögliche Fälle. Die Welt ist alles, was der Fall ist, sagt Wittgenstein. Ein Fallbeispiel: Mir will nichts einfallen. Ich bleibe einfallslos. Ich bin einfallslos und einfältig. Das ist mein Los. Die Falten werden mehr im Alter. Die wird man nicht mehr los. Eigentlich sollte es Faltern heißen. Man kann gut oder schlecht faltern. In meinem Fall versuche ich die Falten zu glätten. Jeder nämlich wirft Falten. Das Gesicht liegt in Falten. Die Stirn wird in Falten gelegt und aus ihnen wird gelesen. Beim Lesen mache ich Falten in Seiten mit Sätzen, die mir gefallen. Das muss einem nicht gefallen. Überhaupt muss man sich in einem fort entscheiden, ob einem was gefällt oder nicht. Wenn wir den Gefallen nicht tun, fallen wir um alles um und werden so zu einem aussichtslosen Fall. Auch Hochmut kommt vor den Fall. Da kann man auf die Nase oder aus allen Wolken fallen. Wer Gefallen sucht, leidet bald unter Gefallsucht. Gehen und im Fallen suchen. Wie soll das gehen? Fallen wie die Fliegen. Fallen und wieder aufsteh’n. Ich suche noch immer den einen Fall. Den Einfall, auf den ich nicht komme. Da kann ich fallen und gehen und wieder aufstehen, solange, wie es mir gefällt. Jeder Einfall fällt wie ein Kartenhaus zusammen.

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