15 Okt Gezeiten
Gezeiten
isla negra, Chile
Ich habe heute das meer gesehen
Nach soviel wüste und zeit
Ich habe gehört, wie die winde wehn
Und auch wie die möwe schreit
Wie sie die felsen umwarben
Das meer wie ein mann, das ufer die braut
Wie sie sich küssten und starben
Kommen und gehen wie ebbe und flut
Das leben hat seine gezeiten
Ich blas in die asche und blas in die glut
Und schau in die endlosen weiten
Ich habe heute das salz geschmeckt,
Ich saß im regen der gischt
Ich glaube, ich habe das leben entdeckt:
Wie ein stern geht es auf, wie ein stern und erlischt
Ich schloss die augen und hörte zu
Dem donner der brandung, dem möwenschrei.
Dem zischen und tosen, dem kukeruku,
War wolke und welle, war möwe und frei.
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