12 Aug Ahnenkult: Ein Hörbild
Foto, Gedicht, Helmut Hostnig 2010
Flammen schlagen aus der Harfe
nackte Füße stampfen Lehm
um den Boden zu verlieren
tanzen vor dem König
dem
der dem Tod die Schwester zeugte
und die Königin gebar
nach der ein Leben lang sich sehnte,
er, der ihr kein Bruder war.
Vor diesem nun auf allen Vieren
tanzen sie, um ihn zu ehren
Wehren kann sich keiner
nur die Sonne kümmerts nicht.
Soll doch sie die Saiten zupfen …
Bevor der Tag zu Ende geht
Nacht ist und wo wohnst du
und in welcher Zeit ist es zu spät?
Und sie sinken auf den Boden,
um die Sterne dort zu pflücken,
wo des Königs Frau: die Mutter,
wo die Hoffnung sie gesät.
Ach, was sind sie doch für Narren.
Wer die Schellenkappe trägt,
ist gerade dieser König,
vor dem sie sich im Staube bücken
den karren ziehen aus dem dreck
wer befahl dass sie das müssen?
Sieht der Same keine Saat?
Warum ziehen sie nicht weg?
Wessen Erben sind sie,
die im Sterben noch die Füße dessen küssen,
der sie trat?
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Ingrid
Posted at 09:52h, 15 AugustSehr poetisch, sehr stark.
Erny
Posted at 18:46h, 14 AugustHallo Helmut,
Für mich sehr vielsagend und stark, ahne ich vieles hinter den zeilen.
J’attends avec impatience ton recueil de poèmes,
salutations,
ERNY