Puno – Copacabana

Am fruehen Morgen – Mouriko hat es sich nicht nehmen lassen, mir ein Fruehstueck zu bereiten – bringt mich ein Taxi zum Terminal. Beinahe haette ich den Bus versaeumt, da es zwei von ihnen gibt: Einen fuer die Mikrobusse und der andere fuer Mochilleros, wie wir Rucksacktouristen gerne von den Einheimischen genannt werden. Wir fahren am Ufer des Titicacasees entlang, der 15 mal so gross wie der Bodensee und mit 3800m der hoechstgelegene schiffbare See der Welt ist. Angeblich sollen die Motoren der Motorboote und groesseren Faehrschiffe wegen Sauerstoffmangels oder der Wasserqualitaet (nicht Suess- noch Salzwasser) schon nach einem Jahr den Geist aufgeben, was das Befahren fuer die Betreiber zu einer kostspieligen Angelegenheit macht.
 Nur ein von Englaendern vor fast 200 Jahren gebauter Dampfer, dessen Bestandteile auf dem Ruecken von Lasttieren vom Pazifik heraufgetragen worden sind, soll nach wie vor ohne Reperaturen in Betrieb sein.
Hier sind die Aymara daheim, die die fruchtbaren Ufergebiete bebauen oder wie die Uros auf den vielen Inseln noch immer so leben wie vor einem halben Jahrhundert und laenger.

An der Grenze angekommen tauschen wir Soles gegen Bolivianos und lassen unsere Paesse stempeln. Ein Deutscher steht kreidebleich neben mir, kollabiert ploetzlich und knallt mit dem Hinterkopf auf den Beton. Ich habe vorgesorgt und bin hoffentlich gegen die gefuerchtete Sorroche Kokablaetter kauend gewappnet. Trotzdem macht auch mir die Hoehe zu schaffen. Ich komme schnell ausser Atem, spuere einen ziemlichen Druck im Kopf und bin froh, bald wieder im Bus zu sitzen.

 

Copacabana liegt gleich hinter der Grenze. Es ist ein Wallfahrtsort, von dem aus Fahrten auf die Inseln gebucht werden koennen. Ich werde nichtsdergleichen tun, sondern mir ein Hotel suchen und erst einmal ausspannen.

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