Sprache und Schrift der Thai

Die Sprache der Thai wird zuerst einmal nur als Singsang wahrgenommen. Es ist sehr schwer, aus dieser Melodie Satzarten herauszufiltern. Während wir bei Aussagen  mit der Stimme hinuntergehen und sie bei Fragen anheben, scheint in der Thaisprache, in die sich Elemente von Sprachen der verschiedenen Volksgruppen (Mon, Khmer, Chinesen), aber durch den Einfluss des Hinduismus und Buddhismus auch Elemente aus dem Sanskrit und der mit ihr verwandten liturgischen Spache des Pali gemischt haben, zuerst einmal alles als Frage daher zu kommen. Die Wörter bestehen nur aus einer oder mehreren Silben, die bei gleicher Silbenfolge durch unterschiedliche Töne unterschiedliche Bedeutung haben. Kein Wort endet auf den Mitlauten l, f oder s. So wird aus bill für Rechnung ein bin und aus Tennis thennit. Die Dialekte im Südosten und Norden unterscheiden sich erheblich vom  Standard -Thai und in Bangkok wird das l zum r und lassen bei mit r gebildeten Doppelmitlauten das r weg. So heißt der männliche Höflichkeitspartikel, der ans Satzende gefügt wird, meist khap und nicht khrap und khw wird als f gesprochen.

Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Thaischrift, die von links nach rechts geschrieben wird,  für Farangs (aus dem Westen kommende Fremde) nicht zu entziffern ist. Sie datiert aus der Zeit im 13. Jhdt., in welcher Sukothai das Zentrum war, soll aber Lehnwörter buchstabengetreu wieder geben. Bei Überlandfahrten in entlegeneren Teilen des Landes kann es schon vorkommen, dass man an Straßenkreuzungen, die nicht auch in lateinischer Schrift ausgeschildert sind, nicht mehr weiß, in welcher Richtung es nun weiter gehen soll. Da hilft nur warten und fragen.

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