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Es ist, wie es ist, auch wenn es so nicht sein soll, Doch wenn es so ist, wie es nicht sein sollte, kann ich etwas tun, damit es so wird, wie ich es mir wünsche, dass es sei. Sei es so oder anders.  Was zählt, ist nicht das Sein, wie ich es mir vorstelle. Die Vorstellung allein aber kann es verändern. Es zahlt sich also aus, sich vorzustellen, dass es auch anders sein könnte. Auch das zählt. Wenn ich der Wirt bin und die Rechnung mein Leben, dann bin es auch ich, der die Zeche zahlt. Nie aber werde ich eine Rechnung ohne den Wirt machen können.. Selbst wenn ich ihn um seine Zeche prelle, bei ihm anschreiben lasse, bei einem anderen Wirt anklopfe, um einen Kredit aufzunehmen:  Ich kann ihn mit Zinseszinsen zurück zahlen, ein Leben auf Pump führen, aber am Ende wird mir eine Rechnung gestellt werden mit einem Strich darunter. Ich kann also gar nicht der Wirt sein. Der Wirt ist ein Wort aus drei Buchstaben: Ein zwischen einem harten und einem weichen d eingebettetes langes ohhhh. Ich scheue mich nicht es auszuschreiben: Der Wirt heißt in Wirklichkeit Tod und ist ebenso unsterblich wie die Zeit. Er nisted sich ein, wenn Ei- und Samenzelle aufeinandertreffen. Falsch: Er hat schon vorher Platz genommen und wartet geduldig auf seine Stunde, die wir unsere letzte nennen. Wer also fragt: Wer oder Was kostet das Leben?, kann nur eine gültige Antwort erhalten, und die heißt: Der Tod. Er ist kein Kostgänger. Er ist auch kein Gast. Ein Wirt kann nicht gleichzeitig Gast sein. Ich bin sein Gast und mein Leben das Pfand, mit dem ich die Rechnung bezahle. Wenn wir auf die Welt kommen, haben wir schon bei ihm angeschrieben. Manchmal ist er großzügig, manchmal kleinlich. Es ist, wie es ist, oder kann ich wirklich etwas dagegen oder dafür tun, dass es anders kommt?