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Dazwischen? Das ist eine brücke Dazwischen ist ein ort spannt einen weiten bogen Über die große lücke Dem nichts zwischen hier und  dort Dazwischen?  ist mehr als nur leere Dazwischen: Das ist ein raum und über das...

Screenshot - 01_12Als der Kosmonaut Kranochov mit einem Spaceshuttle zur Raumstation gebracht wurde, um dort Wartungsaufnahmen zu übernehmen und für ein paar Wochen einen Kollegen abzulösen, ist er vergessen worden. Auf der Erde nämlich hatten die, die ihn da hinauf geschickt hatten, andere Sorgen. Das System war zusammengebrochen. Ein Mann stand auf einem Panzer, mit gereckter Faust, Entschlossenheit zeigend. Das Bild ging um die Welt, und am nächsten Morgen war sie eine andere. Nicht sichtbar für Kranochov, der alle zehn Minuten von der Nacht in den Tag taumelte, auch nicht hörbar, da der Funk mit der Bodenstation abgerissen war. Nachdem das Bodenpersonal geflohen war, alles Leute, die  - im System aufgewachsen und in ihm groß werdend - leitende Stellungen in der Militärhierarchie übernommen hatten, schien es niemanden mehr zu interessieren, was aus ihm oder der Raumstation würde, die ohnehin längst schon verschrottet hätte werden sollen. Wie aus seinen Tagebuchaufzeichnungen hervorgeht, hatte er schon nach wenigen Tagen Funkstille begonnen seinen Proviant zu rationieren. Eine lebensrettende Maßnahme hätte es sein können. Doch es soll hier das Ende nicht schon vorweg genommen werden. Ein Ende, das in seiner Tragik alles in den Schatten stellt, was hier auf Erden als menschliche Tragödie verstanden wird. Bleiben wir bei seinen Tagebucheintragungen, die sie uns enthüllen, denn es liest sich mit seinen philosophischen Betrachtungen nicht, wie sich vermuten ließe, als das Tagebuch eines zu Tode Verurteilten. Im Gegenteil: wie eine stellenweise sogar lyrische Abhandlung. Weder weinerlich, noch tröstlich. Sie wurden ein bisschen gekürzt, aber ab dem Zeitpunkt, wo Kranochov die Kapsel verlassen hat, um schwerelos zwischen dem Sondermüll abgeschossener Satelliten seinen Tod im Orbit zu empfangen, wörtlich wieder gegeben.

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P1110568 Ein kurzer Blickwechsel und er entführt mich in eine Disko im Dreiländereck, wo ich aufgewachsen bin. Ein heruntergekommener Heustadl mit Stallungen eines aufgegebenen Bauernhofes mitten im Niemandsland saurer Wiesen, weit weg von Bundesstraßen, nur über Schleichwege erreichbar. Seit wenigen Wochen ist dort jeden Samstag die Hölle los. Hier treffen sich  berüchtigte Motorrad-gangs, Rocker, Heavy Metal-Fans. Einer davon Bandmitglied von Horny Sabbath, Schlagzeuger. Mike. Mike Makeup. Weißgepudert, lange schwarze, fette Haare, die bei seinen Schlagzeugsoli  schweißnass werden und ihm wie ein Vorhang vor dem Gesicht hängen, sodass man nicht mehr weiß, wo vorne und wo hinten ist. Legende. Freund eines Schulfreundes. Der: Dann also. Ich: Bist du sicher? Er: Klar. Zwei bullige Türsteher in den Kutten einer Gang mit kryptischen Abzeichen. Viel Leder. Viel Metall. Zum Fürchten. Mike? Kenn ich nicht. Mike Makeup. Wartet! Hämmerndes Wummern von drinnen wie von einem käfiggehaltenen Tier, das raus will. Wir, 17, Pomade im Haar, Hamburgerhosen, spitze Schuhe. Der vorletzte Schrei. Eine Nacht im Herbst kurz vor dem ersten Schnee, die letzte große Party vor dem langen Winter. Auf Brautschau? Unglücklich verliebt? Nein: Sie ist schon drinnen und wartet auf mich. K. ist mit ihrem Bruder da, der auf sie aufpassen soll. Für jedes Treffen eine Schachtel, für jeden ausgetauschten Kuss eine Zigarette oder ich sag’s. Ihr Schatten. Immer da. Vielleicht zwischen den beiden abgesprochen. Wer weiß. Der zurück gebliebene Türsteher verschränkt seine 10 Finger und drückt jedes einzelne in einer Kapsel eingebettete Gelenk so durch, dass die in der Gelenkschmiere gelösten Gase freigesetzt werden und dabei ein knackendes Geräusch erzeugen, das mir durch Haut und Knochen fährt. Das macht er mit Absicht oder zu seinem Zeitvertreib. Jedenfalls steht er da in seiner aus allen Nähten platzenden Kluft und glotzt in den aufziehenden Nebel, der mittlerweile den alten Mostbirnbäumen, die den Bauern zur Deckung des Jahresbedarfes an alkoholischen Getränken dienen, die Stämme wegrasiert hat. Sein Kollege kommt zurück. Ein sparsamer Wink mit dem Kopf. Eintritt gewährt. Mike Makeup sei Dank oder Puder, wie ein Low Budget Film später titeln wird, der ihn zu seinem Protagonisten gemacht hat, ein Jahr bevor er an seinem Erbrochenen erstickt ist. In diesem spielt er einen von allen angefeindeten Albino mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Ein unzulässiger und vor allem ein von der eigentlichen Handlung ablenkender Vorgriff, wie ich eben bemerke.