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Eine alleinerziehende Mutter kommt von der Arbeit nach Hause. Sie sehnt sich nach Ruhe, Abschalten, Ausspannnen. Sie betritt die Wohnung und weiß nicht, ob sie in einen Schreikrampf ausbrechen oder einen Wutanfall bekommen soll. Die Schranktüren sind weit aufgerissen, Schuhe und Kleidung liegen verstreut auf dem Flur, in der Küche stapeln sich dreckiges Geschirr, Coladosen und eine leere Flasche Rum, sie tritt auf Popcorn, auf zerbrochenes Glas: eine Spur der Verwüstung in allen Räumen der sonst gepflegten Altbauwohnung. Sie hat sich für den Schreikrampf entschieden und brüllt:  "Jaaaaaaan!" Ein 1.80 großer Mensch taucht im Türrahmen auf, barfuß, mit roter Hitze im pickeligen Gesicht,  nackt bis auf ein Handtuch mit einer lachenden Sonne drauf. "Was schreist du so rum?", fragt er, der noch vor nicht allzulanger Zeit das "Janchen" und Mamas Liebling war, mittlerweile aber schon bald 16. Während die Mutter die herumliegenden Kleidungsstücke aufklaubt, und sie wütend ihrem Sohn entgegenschleudert, der sie mit einem "Reg dich ab!" in die Stimmung kalter Wut hinein katapultiert hat, huscht eine zerzauste Blondine an ihr vorbei - auch sie bis auf ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift "Zwillinge" auf Busenhöhe - nackt: die 14 jährige Tochter eines befreundeten Arztes, die das Bad sucht, und für Jan noch vor einer Woche eine "dumme, eingebildete Tussi" gewesen ist.