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[vc_row css_animation="" row_type="row" use_row_as_full_screen_section="no" type="full_width" angled_section="no" text_align="left" background_image_as_pattern="without_pattern"][vc_column width="1/2"][vc_column_text] [caption id="attachment_8522" align="alignleft" width="360"] Foto: Brigitte Stefanek-Egger[/caption]             [/vc_column_text][vc_column_text]Gedicht: M.Mayröcker Fotografie: B. Steffanek-Egger Kuratorin: E. Plasicek[/vc_column_text][vc_icon type="material" icon_material="vc-material vc-material-pan_tool" link="url:https%3A%2F%2Fcba.fro.at%2F268969||target:%20_blank|"][/vc_column][vc_column width="1/2"][vc_column_text]Am...

und seine verheerenden Folgen! Eine Vorlesung von Konfliktforscher, Professor Ye, an der Uni Vienna in China gaoEin aus China stammendes, aber seit vielen Jahren in Wien lebendes Ehepaar, das tagaus tagein im Keller einer der vielen Filialen von Chinarestaurants Kartoffeln schälte, beschloss mit den in harten Jahren auf die Seite gebrachten Ersparnissen eine Reise in ihre Heimatstadt anzutreten, um dort die mittlerweile betagten Eltern aufzusuchen. Diese würden sich über ein Souvenir aus der Walzerstadt an der blauen Donau sicherlich freuen, zumal sie diese ja wegen der weltweiten Übertragungen des Neujahrkonzertes wenigstens aus dem Fernsehen kannten, dachte Lina, seine Frau. Sie würde sich also von der Miniaturausgabe des im Stadtpark ausgestellten und vergoldeten Denkmals für den Königs des Walzers trennen, der sie nicht nur an die mit der Stadt verknüpften, aber schnell zerstörten Hoffnungen erinnerte, sondern zufällig auch Gao, ihrem Mann, mit dem er bis auf den Epikanthus medialis, der für Asiaten typischen sichelförmigen Lidfalte, zum Verwechseln ähnlich sah, wäre ihr Gatte auch noch von größerer Statur gewesen. Lina hatte von jeher eine Neigung, mit weit hergeholten und bemühten Vergleichen, ihr Leben und alles was dazugehörte, zu romantisieren. So auch das Verhältnis zu ihrem Mann.  Ihr war es gelungen, aus jeder Not eine Tugend zu machen. Selbst das Leben im tranfunzeligen Licht eines obendrein feuchten Kellers mit Kartoffelbergen, die täglich neu aufgeschichtet wurden, schien ihrem fröhlichen Naturell nichts anhaben zu können. Es war eine Eigenschaft, um die sie Gao beneidete, denn er war aus anderem Holz geschnitzt.