03 Dez Windiges Versprechen
Windiges Versprechen Mir war ein Pelz versprochen Wie warm war mir dein Wort und wär so gern mir selbst ein Freund gewesen als du mir doch...
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Windiges Versprechen Mir war ein Pelz versprochen Wie warm war mir dein Wort und wär so gern mir selbst ein Freund gewesen als du mir doch...
Nach einer Vorstandssitzung befahl Howard Hyprint alle Ressortleiter in sein Büro. Eine neue einzigartige Strategie sollte dafür sorgen, dass die weit über die Grenzen des Landes hinaus vor allem für seine Hintergrundrecherchen bekannte Zeitung auch online ohne Konkurrenz blieb. Längst schon hatte die Nachricht das Ereignis eingeholt. Während es noch vor wenigen Jahren immerhin eines 12 stündigen Rhythmus bedurfte, dass, was in Radio und TV schon gesendet war, auch in den Printmedien seinen Niederschlag fand, konnte die Presse online wenigstens mit diesen Medien zeitlich und jetzt schon im Zweistundenrhythmus nicht nur gleich-, sondern an ihnen vorbeiziehen. So haben wir auch durch eingebettete Audio- und Videobeiträge erhebliche Marktanteile in diesem Dienstleistungssegment gesichert, die es auszubauen gilt. Die Konkurrenz schläft nicht, wie sie wissen, meine Dame und Herren. Während seiner kurzen Ansprache fixierte er die einzige Frau im Raum. Er war kein Freund der Quote. Ein Macho, wie er im Buche stand, aber auch ein Macher, wenn Macho davon abgeleitet sein sollte. Nicht umsonst hatte ihn der Vorstand der mittlerweile börsennotierten Zeitung an die Spitze des Unternehmens gesetzt. Howard Hyprint hatte es schon vom Start weg verstanden sich durch immer neue, - für die Zeitung durchaus gewinnträchtige Innovationen -, bei seinen Vorgesetzten unentbehrlich zu machen, die seine Vorschläge gerne als die ihren ausgegeben hätten, wäre er nicht so schlau gewesen, diese über einen internen Nachrichtenticker publik zu machen. Er war es, der ein anderes größeres Format durch setzte, das wiederum die Anzeigeneinnahmen durch Gewerbetreibende zumindest nicht sinken ließ, wie es mit den Auflagen auch bei der Konkurrenz schon lange der Fall war. Während diese nach öffentlichen Subventionen für die Zeitungen verlangte und es damit begründen wollte, einen Auftrag der Gesellschaft zu erfüllen, wollte er, dass sie abgeschafft werden, um nicht durch ökonomische Abhängigkeiten in Korruptionsverdacht zu geraten. So brachte er sich in Stellung und war bald nicht mehr zu übersehen, bis er sein Ziel erreicht hatte und Chef der größten Zeitung des Landes geworden war. Ein steiler Aufstieg für einen, der das Studium seiner Herkunftssprache aufgegeben und als Laufbursche angefangen hatte. Mittlerweile versuchten die Ressortchefs ihm, die einst sein Vorpreschen mit immer neuen Vorschlägen nicht unbedingt geschätzt hatten, Befehle, bevor er sie noch gedanklich formuliert hatte, in vorauseilendem Gehorsam von den Lippen zu lesen. Was er ihnen aber jetzt auftrug, nämlich Fakten durch Fiktion zu schaffen, um seinen kurzen Vortrag auf den Punkt zu bringen, schien ihnen mit der Ethik ihres Berufes nicht vereinbar. Wir sind keine Werbetexter, hielt ihm einer entgegen. Wir sind Journalisten und der Wahrheit verpflichtet, begehrte ein anderer auf. Zeitungen, sagte er - keinen Widerspruch mehr duldend -, teilen ja nicht nur etwas mit, weil es wichtig ist, sondern machen auch etwas wichtig, weil es mitgeteilt wird. Wer mit meinem Vorschlag nicht einverstanden ist, hebe die Hand! Weil alle instinktiv wussten, dass dieses Signal eine fristlose Entlassung zur Folge hätte, - blitzschnell ihr ganz und gar privates Soll und Haben bilanzierend – war jeder Widerstand gebrochen.
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